Hilfreiche Anlaufstellen zum Thema Essstörungen findest Du hier: Brauchst Du Hilfe?
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Auf dieser Seite möchte ich euch von meiner Essstörung erzählen. Dies ist die aktualisierte Version von November 2014. Heute bin ich nicht mehr auf mein Gewicht oder mein Essverhalten fokussiert. Die Pro-Ana/Mia-Szene habe ich weit hinter mir gelassen. Die Seite wird jedoch ihren Titel behalten, denn sie hat immer noch die meisten Zugriffe, wird bei der Google-Suche nach Pro-Ana/Mia-Begriffen angezeigt und viele gelangen durch sie erst auf meinen Blog. Ich möchte die Chance nutzen, euch Ratsuchenden etwas besseres zu bieten, als die immer gleichen Kotztipps. Los geht's:
Wie alles begann (2011)
07.12.2011 |
[Im Dezember 2011 traten Ana und Mia in mein Leben. Ich war gerade seit einem Jahr weg von meinen Eltern und lebte in einer betreuten Kinder- und Jugendwohngruppe. Dort hatte ich eine enge Freundin gefunden, die Bulimie hatte (oder haben wollte) und die mich in ihre geheime Welt einweihte. Sie war eine derjenigen, die es gern sehen, wenn ihre Freundinnen dasselbe machen wie sie und zu ihr aufschauen, um sie dann zurechtzuweisen, dass sie sie nicht nachmachen sollten. Im Sommer hatten wir uns fast täglich zum Joggen verabredet. Irgendwann hatte sie mir erzählt, dass sie sich nach dem Essen übergab. Ich war sehr besorgt um sie und um sie besser zu verstehen, ging ich eine Buchhandlung und las eines dieser Essstörungsbücher, die später mein ganzes Regal füllen sollten. Ich glaube, es war "Alice im Hungerland" von Marya Hornbacher. Ich war gleichzeitig schockiert und fasziniert von ihrer Geschichte, denn ich erkannte mich selbst in ihren Erfahrungen wieder.
Eines Tages im Dezember wandte ich dann einen Tipp meiner Freundin an, um mich krank zu stellen und nicht in die Schule zu müssen. Ich aß meinen Adventskalender leer und versuchte zu kotzen. So wie sie es mir erklärt hatte. Wenn sie das konnte, musste es mir doch auch gelingen. Geschafft! Ich fühlte mich eklig. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich schämte mich. Und doch war es ein Triumph.
Als ich meiner Freundin einige Zeit später beichtete, was ich getan hatte, war sie ganz begeistert, jemanden zu haben, dem es genauso ging wie ihr. Sie hatte auf den Ana-Seiten aufgeschnappt, dass man sich einen Twin suchen sollte, um gemeinsam abzunehmen. Wir vereinbarten, eine Woche zusammen zu fasten, also gar nichts zu essen...
Mit 15 Jahren hatte ich ungefähr 6 kg abgenommen, ohne es wirklich zu wollen oder zu bemerken. Ich hatte zu dieser Zeit meine schlimmste depressive Phase mit Suizidgedanken und den ersten Selbstverletzungen. Damals hatte ich öfter lange nichts gegessen und war aus Protest gegen meine Eltern ab und zu in den Hungerstreik getreten. Auch wenn Gewicht und Figur für mich noch keine Rolle gespielt hatten, war mir von einigen unterstellt worden, eine Essstörung zu haben.
2011 dachte ich mir dann: Du hast das früher auch geschafft, wieso solltest du es nicht wieder schaffen? Los, beweis es!
Am Anfang war es nichts anderes als ein Spiel. Ich wollte beweisen, dass ich es wieder konnte, dass ich wieder abnehmen konnte. Und genau wie damals mit 15, könnte ich ja einfach wieder damit aufhören.
Auch ich bin in die Welt der Anas und Mias eingetaucht, um mich zu motivieren und durchzuhalten.
Wir wollten solange fasten, wie wir es schafften. Es erfüllte mich mit unendlichem Stolz, dass meine Freundin nach 5 Tagen als erste aufgeben musste. Ihr zuliebe habe ich danach auch mein Fasten gebrochen. Ich hatte ja gewonnen.]
2012 & 2013
2012 & 2013
23.01.2012 |
[Nach der nun bevorstehenden Weihnachtsfeierei wollten wir noch ein bisschen was für unsere Figur tun, doch nun erst einmal wieder genießen.
Der Gedanke ließ mich allerdings nicht los. Nach der Fastenzeit hatte ich wieder das Untergewicht erreicht. Es fiel mir schwer, einfach so ohne ein schlechtes Gewissen wieder zu essen. Mein Vorsatz für das neue Jahr war, abzunehmen. Bis zu meinem 18. Geburtstag wollte ich 45 kg wiegen. Nur so, ich wollte nur testen, ob ich es schaffen konnte. Nur einmal diese Zahl sehen, dann konnte ich ja wieder zunehmen.
Während meine Freundin langsam das Interesse an Ana und Mia verlor, begann ich, Kalorien zu zählen. Ich trug in einen kleinen roten Kalender ein, was ich aß. Ich besorgte mir heimlich eine Waage und stellte fest, dass ich zugenommen hatte. Dass ich nie frühstückte, wussten die Erzieher meiner Wohngruppe. Mein Mittag kochte ich selbst. Ich machte kalorienärmere Sachen und wenn niemand in der Küche war, warf ich die Hälfte weg. Beim Abendessen schränkte ich mich ein und auf die Süßigkeiten vor dem Fernseher verzichtete ich. Wenn ich das nicht schaffte, kotzte ich in meinem Zimmer in eine Tüte, die ich später im Müll entsorgte. Und ich nahm ab. Langsam. Es war nicht einfach in meiner Umgebung und ich freute mich auf meine eigene Wohnung, in die ich mit dem 18. Geburtstag ziehen würde.
Die Pro-Ana-Seiten hatten während dieser Zeit immer mehr Einfluss auf mich genommen. Ich kannte die Gebote und Gesetze, Briefe und Todsünden, die in der Szene Gang und Gebe sind. Ich war von Anfang an zwiegespalten. Schließlich hatte ich erst meiner Freundin helfen wollen, aus ihrer ES herauszukommen. Und dass kotzen krank ist, ist wohl jedem klar.
Ich wusste genau, was ich tat, wusste um die Folgeschäden, nahm wahr, dass mein Kreislauf schwächelte. Warum habe ich es nicht einfach sein lassen? Ich finde in meinen Tagebüchern seitenlange Diskussionen über diese Frage, die Vernunft war immer da.
Schließlich habe ich mir eingeredet, dass ich mich jetzt bewusst für Ana und für die Essstörung entscheide. Ich wusste, dass 45kg Untergewicht sind. Ich wollte krank aussehen. Dass Außenstehende SEHEN können, wie schlecht es mir geht. Die meisten waren meine lachende Maskerade gewohnt und wären nicht auf die Idee gekommen, dass so gar nichts in Ordnung war.
Als ich im Juni 2012 in meine eigene Wohnung gezogen war, meldete ich mich in einem Ana-Forum an, in dem ich später Admin war. Nun konnte mich keiner mehr kontrollieren. Ich genoss es. Der Sommer verlief gut, ich nahm immer weiter ab und erreichte mein Tiefstgewicht. 45,8 kg. Ich war stolz, aber das reichte mir nicht. Doch weil ich nun überhaupt keine Struktur mehr hatte, was Mahlzeiten anging, häuften sich auch die Essanfälle mit Erbrechen.
Eigentlich ging es mir gar nicht gut in dieser Zeit. Ich war 18 und damit erwachsen geworden. Einen Tag nach meinem Geburtstag fand der Umzug statt und ich musste die volle Verantwortung für mein Leben übernehmen. Niemand sagte mir mehr, dass ich zur Schule gehen oder essen sollte. Die Betreuerin, die ich noch für drei Monate zur Seite gestellt bekam, bemerkte meinen leeren Blick, mein Desinteresse an allem und meinen verschwindenden Körper, doch eine Verlängerung der Betreuunng war nicht möglich.]
Eigentlich ging es mir gar nicht gut in dieser Zeit. Ich war 18 und damit erwachsen geworden. Einen Tag nach meinem Geburtstag fand der Umzug statt und ich musste die volle Verantwortung für mein Leben übernehmen. Niemand sagte mir mehr, dass ich zur Schule gehen oder essen sollte. Die Betreuerin, die ich noch für drei Monate zur Seite gestellt bekam, bemerkte meinen leeren Blick, mein Desinteresse an allem und meinen verschwindenden Körper, doch eine Verlängerung der Betreuunng war nicht möglich.]
[Im Herbst 2012 begann ich, Abführmittel zu nehmen, da ich oft mit Freunden unterwegs war und mir unsere Treffen nicht durch mein Essverhalten verderben wollte.
Nun hatte ich gleich zwei Ausreden, warum ich wohl essen dürfte. Ich konnte ja nach dem Fressen kotzen und Abführmittel nehmen. Trotzdem ging es mir besser]
Das folgende Jahr war ein Auf und Ab von Gewicht, Essverhalten und Stimmung. Die Essstörung war zu einer Art Dauerbegleitung geworden. Ich dachte über meine Zukunft nach, bewarb mich um einen Studienplatz und machte mein Abitur. Nachdem auch das letzte Abschiedsgrillen mit den Mitschülern überstanden war, fiel ich in ein Loch, das sicher viele kennen: Die Zeit zwischen letztem Schultag und erstem Semester. Alle waren weg und ich war viel allein mit Ana und Mia. Die Planung meines Umzugs nach Berlin fiel mir schwer. Ich fand einfach keine Wohnung. Und ich fragte mich, wie ich Studium und Essstörung miteinander vereinbaren könnte. Ob ich es schaffen würde, wenn sich meine Gedanken nur um Essen und Gewicht drehten. Berlin sollte ein Neuanfang sein. Weit weg von meiner Heimatstadt mit all ihren dunklen Erinnerungen. Ich hatte gelesen, dass es Wohngemeinschaften für essgestörte Menschen gab. Also beschloss ich, mich näher zu informieren, rief in einer dieser WGs an und besichtigte sie.
Inzwischen ging der Sommer zu Ende, ich fand ein befristetes Zimmer und zog im September 2013 mit zwei Koffern und einem Rucksack im Gepäck nach Berlin. Dort hatte ich ein weiteres Gespräch in der WG für Essgestörte, bei dem ich alle Unterlagen bekam, die ich an die zuständigen Ämter schicken sollte. Letzten Endes entschied ich mich jedoch gegen diese WG und damit gegen viele Termine, viele Regeln, viel Kontrolle. Das Studium hatte gerade angefangen, ich war in diese große neue Stadt gezogen und ich wollte meine langersehnte Freiheit nicht mehr hergeben. *klick*
Genau einen Tag nach meiner Absage bekam ich den Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass die Kosten für die Unterbringung in dieser WG nicht übernommen werden würden. Also hätte ich so oder so nicht dort hin gekonnt.
2014 & Fazit
Aus heutiger Sicht habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Wie ihr auf meinem Blog verfolgen konntet, ist die Essstörung mit der Zeit immer weiter in den Hintergrund getreten. Zwar hat es einige Zeit gedauert, bis der Wunsch nach einem verschwindend geringen Gewicht nicht mehr da war. Doch nun bin ich seit April/Mai 2014 kotzfrei, esse, wann und was ich will, wenn ich es mir finanziell leisten kann, und pfeife auf Diäten und den ganzen Pro-Ana/Mia-Scheiß.
Dazu muss ich sagen, dass die Essstörung aus meiner Sicht bei mir keine eigenständige Krankheit war. Sie ist viel eher ein Symptom, ein Ventil, genauso wie Selbstverletzungen, Drogen, usw.
Andere Dinge sind mir jetzt wichtiger. Es ist so leicht, sich mit der Essstörung eine eigene Welt zu schaffen, fernab der Realität. Zwei Jahre lang habe ich mich in diese Welt zurückgezogen, in der sich alles nur um Essen dreht und das größte Problem die Zahl auf der Waage ist. Dort konnte ich alles, was mir passiert ist, vergessen, meine eigentlichen Probleme verdrängen und sie durch Diäten und Maße und Zahlen ersetzen. Die Essstörung ist eine Schutzmaßnahme und sie hilft bis zu einem gewissen Grad. Doch irgendwann ist sie nur noch Zeitverschwendung, denn sie zögert die Bearbeitung des zugrundeliegenden Problems heraus. Es gibt andere Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was uns belastet.
Fresst eure Sorgen nicht auf. Schreit sie raus in die Welt. Und wenn ihr euch einer einzigen gesichtslosen Seele aus dem Internet anvertraut. Es ist wichtig, den Mund aufzumachen. Denn es wird sich sicher nichts ändern, wenn wir alles Unrecht stumm ertragen.
Noch etwas habe ich aus der Essstörung gelernt: Äußerlichkeiten sind nicht das Allesentscheidende. Ihr könnt dünner sein als ein Zahnstocher, das macht euch nicht zu einem besseren Menschen. Nur weil es das Schönheitsideal dieser kranken Welt ist? Wenn wir Menschen nach ihrem Aussehen, ihrer Figur bewerten, dann können wir gleich alle Toleranzbemühungen in die Tonne hauen.
Also wenn ich euren Wert in Schönheit übersetzten soll, dann kann ich nur sagen:
Ihr seid wunderschön. Alle.
Das folgende Jahr war ein Auf und Ab von Gewicht, Essverhalten und Stimmung. Die Essstörung war zu einer Art Dauerbegleitung geworden. Ich dachte über meine Zukunft nach, bewarb mich um einen Studienplatz und machte mein Abitur. Nachdem auch das letzte Abschiedsgrillen mit den Mitschülern überstanden war, fiel ich in ein Loch, das sicher viele kennen: Die Zeit zwischen letztem Schultag und erstem Semester. Alle waren weg und ich war viel allein mit Ana und Mia. Die Planung meines Umzugs nach Berlin fiel mir schwer. Ich fand einfach keine Wohnung. Und ich fragte mich, wie ich Studium und Essstörung miteinander vereinbaren könnte. Ob ich es schaffen würde, wenn sich meine Gedanken nur um Essen und Gewicht drehten. Berlin sollte ein Neuanfang sein. Weit weg von meiner Heimatstadt mit all ihren dunklen Erinnerungen. Ich hatte gelesen, dass es Wohngemeinschaften für essgestörte Menschen gab. Also beschloss ich, mich näher zu informieren, rief in einer dieser WGs an und besichtigte sie.
Inzwischen ging der Sommer zu Ende, ich fand ein befristetes Zimmer und zog im September 2013 mit zwei Koffern und einem Rucksack im Gepäck nach Berlin. Dort hatte ich ein weiteres Gespräch in der WG für Essgestörte, bei dem ich alle Unterlagen bekam, die ich an die zuständigen Ämter schicken sollte. Letzten Endes entschied ich mich jedoch gegen diese WG und damit gegen viele Termine, viele Regeln, viel Kontrolle. Das Studium hatte gerade angefangen, ich war in diese große neue Stadt gezogen und ich wollte meine langersehnte Freiheit nicht mehr hergeben. *klick*
Genau einen Tag nach meiner Absage bekam ich den Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, dass die Kosten für die Unterbringung in dieser WG nicht übernommen werden würden. Also hätte ich so oder so nicht dort hin gekonnt.
2014 & Fazit
Aus heutiger Sicht habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Wie ihr auf meinem Blog verfolgen konntet, ist die Essstörung mit der Zeit immer weiter in den Hintergrund getreten. Zwar hat es einige Zeit gedauert, bis der Wunsch nach einem verschwindend geringen Gewicht nicht mehr da war. Doch nun bin ich seit April/Mai 2014 kotzfrei, esse, wann und was ich will, wenn ich es mir finanziell leisten kann, und pfeife auf Diäten und den ganzen Pro-Ana/Mia-Scheiß.
Dazu muss ich sagen, dass die Essstörung aus meiner Sicht bei mir keine eigenständige Krankheit war. Sie ist viel eher ein Symptom, ein Ventil, genauso wie Selbstverletzungen, Drogen, usw.
Andere Dinge sind mir jetzt wichtiger. Es ist so leicht, sich mit der Essstörung eine eigene Welt zu schaffen, fernab der Realität. Zwei Jahre lang habe ich mich in diese Welt zurückgezogen, in der sich alles nur um Essen dreht und das größte Problem die Zahl auf der Waage ist. Dort konnte ich alles, was mir passiert ist, vergessen, meine eigentlichen Probleme verdrängen und sie durch Diäten und Maße und Zahlen ersetzen. Die Essstörung ist eine Schutzmaßnahme und sie hilft bis zu einem gewissen Grad. Doch irgendwann ist sie nur noch Zeitverschwendung, denn sie zögert die Bearbeitung des zugrundeliegenden Problems heraus. Es gibt andere Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was uns belastet.
Fresst eure Sorgen nicht auf. Schreit sie raus in die Welt. Und wenn ihr euch einer einzigen gesichtslosen Seele aus dem Internet anvertraut. Es ist wichtig, den Mund aufzumachen. Denn es wird sich sicher nichts ändern, wenn wir alles Unrecht stumm ertragen.
Noch etwas habe ich aus der Essstörung gelernt: Äußerlichkeiten sind nicht das Allesentscheidende. Ihr könnt dünner sein als ein Zahnstocher, das macht euch nicht zu einem besseren Menschen. Nur weil es das Schönheitsideal dieser kranken Welt ist? Wenn wir Menschen nach ihrem Aussehen, ihrer Figur bewerten, dann können wir gleich alle Toleranzbemühungen in die Tonne hauen.
Also wenn ich euren Wert in Schönheit übersetzten soll, dann kann ich nur sagen:
Ihr seid wunderschön. Alle.
Puh... Das macht mich echt traurig, deine Geschichte zu lesen. Ich hoffe, dass du irgendwann sehen kannst, dass Pro Ana / Mia totaler Schwachsinn ist. Und ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, dass du bald in diese WG kannst, wenn es dir hilft ♥
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Hab gerade meinen alten Kommentar hier gelesen und bin froh dass du von dem Pro-Zeug weg bist ♥♥
LöschenErst jetzt habe ich diesen langen Text gelesen. Und ich muss sagen, dass ich mich eigentlich in deinem gesamten Text wiederfinde. Die Muster sind gleich, alles irgendwie. Nur der Auslöser, warum ich in die ES reingeraten bin, ist etwas anders.
AntwortenLöschenIch kenne es nur zu gut, diesen Zwiespalt. Einerseits möchte man raus aus diesem Teufelskreis und irgendwie "normal" leben können, wieder essen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, oder danach zu erbrechen oder Afm zu nehmen... Aber dann ist da noch diese andere Seite. Dieses "Ich fühle mich mit der ES sicher, sie gibt mir halt." Und es ist so schwer da raus zu kommen...
Ich wünsche dir einfach von Herzen, dass du es irgendwie schaffst, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, irgendwann. ♥
Ich muss gerade weinen, du bist so eine Motivation für mich, ich kämpfe jetzt seit 5 Jahren, habe zwar Normalgewicht (endlich) aber ich kann trotzdem nicht an was anderes denken... ich wollte jetzt eigentlich wieder tiefer in Ana rein, habe deswegen nach solchen Blogs gesucht... aber du motivierst mich gerade zum Gegenteil
LöschenOkay hi erstmal,
Löschenich bin 17 und habe jetzt seit fast 5½ Jahren meine ES. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung was der Auslöser war aber naja, habe auf jeden Fall irgendwann angefangen einfach alles aufzuschreiben, was ich esse und stark reduziert, was ich esse. Das ging eine ganze Zeit so und irgendwann habe ich dann angefangen zu erbrechen. Angefangen mit einmal in ein paar Wochen bin ich heute angekommen bei mindestens 2×täglich. Einerseits liebe ich meine ES, andererseits hasse ich sie. Man muss immer einplanen, wann wer zuhause ist, wann man erbrechen kann, wann man nicht erwischt wird. Das ist verdammt anstrengend. Manchmal wünschte ich, irgendjemand würde das alles mit kriegen. Ich will das eigentlich nicht mehr, doch ich weiß auch was passiert, wenn ich nicht mehr erbreche. Ich würde die Kontrolle über mein Leben verlieren, weil die ES das einzige ist, womit ich alles kontrollieren kann. Scheiße Leute, ich kann nicht mehr, ich bin so am Ende. Auch ich werde bald ausziehen. Ich habe mir extra Arbeit gesucht, die ziemlich weit weg ist, deswegen. Ich freue mich irgendwie darauf, neu anfangen. Aber, geht das überhaupt? Nach 5½ Jahre bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass mich die ES bis zu meinem Tod begleiten wird und das meine ich wirklich so.
Aber ich will nicht mehr. In der Schule bin ich immer müde, schlafe oft ein, weil ich abends erst ins Bett gehen kann, wenn alle anderen schlafen und ich mich zum Klo schleichen kann. Es ist schrecklich.
Meine Mutter hat mich jetzt schon zweimal beim k* erwischt, sie hat auch mit meiner Ärztin gesprochen und einen Termin ausgemacht und als ich dann an dem Tag in der Praxis stand, fragte uns die Arzthelferin, ob wir wann anders wiederkommen wollen, weil es so voll war. Scheiße nein!!!–Das war so ziemlich mein einziger Gedanke, denn ich hatte mich irgendwie bereit gefühlt. Meine Ma sagte ihr, dass es zur Zeit kein Problem mehr gebe...klar habe ich ihr dass auch vorher so gesagt, aber als ob sie glaubt, dass man eine ES einfach innerhalb von 24 Stunden abstellen kann. Ich meine, ich habe ihr gesagt, ich mache das alles erst seit einem halben Jahr und nicht seit 4¾ Jahren. Ich konnte ihr einfach nicht die ganze Wahrheit sagen, aber ich hätte auch nie gedacht, dass sie damit so naiv ist. ...Und da es ja keine Probleme mehr gab, hatte ich auch bisher keinen Termin und das Thema scheint fast vergessen. Wie gesagt, ich erbreche immer noch mehrmals am Tag und es hat sich NICHTS geändert. Essen. Kotzen. Essen. Kotzen. Essen. Kotzen. Essen. Kotzen...ganz ehrlich Leute, wollt ihr das?
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AntwortenLöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenDer Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenDeine Geschichte ist so traurig, ich hoffe du schaffst es, da rauszukommen! Obwohl ich dich nicht kenne, würde ich dir so gerne helfen, weil dein Text mich sehr berührt.
AntwortenLöschenSei stark und kämpf dagegen an <3
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AntwortenLöschenHey:) ich befasse mich zurzeit mit den Themen wegen meiner GSL in Bio.
AntwortenLöschenEs schockiert mich alles trotzdem finde ich es Intressant Mädchen zu machen damit sie "Perfekt" sind . ( ich bin total gegen den in Hungerwahn ) Danke das du deine Geschichte uns erzählt hast! LG♥
* was Mädchen machen
LöschenOh man,was für ein 'Werdegang'.
AntwortenLöschenIch hoffe dir kann bald geholfen werden und dass du diesem mindest-BMI erreichst. Nun werden ich mich mal ganz in Ruhe weiter umsehen, bitte verzeiht, falls ich dumme Fragen stelle, oder noch nicht alles nachvollziehen kann. Man muss sich ja in unbekannte Blogs erstmal reinlesen.
ich wünsche dir einen schönen Tag. :)
Ach ja, es freut mich 7brigens mal jmd anderes aus/in B gefunden zu haben. Ich glaube hier sind ziemlich wenige aus der Ecke.
Lg, Iwik
Zwischendurch kann man immer wieder deine Hilfeschreie herauslesen, das macht mich unglaublich traurig...
AntwortenLöschenAber der letzte Absatz gefällt mir besonders gut! Es ist toll, dass du einen Weg daraus gefunden hast. :)
Liebe Grüße ♥
Hey Süße,
AntwortenLöschenIch wünsche dir nur das Beste in deinem weiteren (hoffentlich langen) Leben. Seit geschätzt einer Stunde suche ich nach einem Blog der nicht nur einen weg in die ES beschreibt sondern eben auch aus einer hinaus. Meine Freundin ist im Vergleich zu dir (ich meine Lebensweg/Entwicklung auf keinen Fall eure Persönlichkeiten oder so) ziemlich auf ihrem Tiefpunkt angekommen und anstatt einzusehen was Ana & Mia mit ihr anstellen hat sie beschlossen ATTE zu werden. Wenn wir beide Glück haben wird sie zwar im.Verlauf des Monats eingewiesen aber ich möchte trotzdem gerne verstehen was in ihr vorgeht und denke irgendwie dass dein Blog mir dabei helfen könnte. Also vielen Dank dafür und irgendwo würde ich sagen dass ich mich wirklich freue und stolz auf dich bin dass du es vollkommen alleine geschafft hast von den ES wegzukommen was auch beweist dass du wirklich stark (geworden) bist.
Yours Alex
Ich wünsche Dir alles Liebe auf deinem weiteren Lebensweg. Bitte mach keine Diäten mehr, du bist ein hübsches Mädchen und brauchst nicht zu hungern! :/
AntwortenLöschengibt es eine möglichkeit jemanden der ana und mia in sein leben gelassen hat zu helfen? oder ist man da als elternteil vollkommen aufgeschmissen und auf pure selbsterkenntnis angewiesen?
AntwortenLöschengibt es eine möglichkeit jemanden der ana und mia in sein leben gelassen hat zu helfen? oder ist man da als elternteil vollkommen aufgeschmissen und auf pure selbsterkenntnis angewiesen?
AntwortenLöschenIch selbst denke das man immer versuchen kann zu helfen. Man muss dem Betroffenen einfach versuchen klar zu machen, das es eine Krankheit ist ohne sie/ihn als gestört darzustellen. Leider klappt dies oft nicht. Meine Eltern haben sich zusammen mit meiner besten Freundin Rat bei meinem Hausarzt geholt und es geschafft mich davon zu überzeugen eine Therapie zu machen bevor es zu spät ist.
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AntwortenLöschenHey :)
AntwortenLöschenIch finde deinen Blog total super. Habe selbst einen langen Weg aus der Bulimie raus hinter mir. Es tut so gut auch mal einen Blog zu lesen der sich nicht damit befasst wie man eine Essstörung bekommt. Ich wünsche dir weiterhin so viel Durchhaltevermögen! Ich selbst bin auch mittlerweile seit 4 Jahren davon weg. Und es ist so viel schöner ohne die ES!
Es hat mir wirklich "Spaß" gemacht, deine Geschichte durchzulesen. Also Spaß nicht wirklich, weil dein Text mich schon schlucken gelassen hat...aber ich habe nicht die Interesse am Lesen verloren. Das kommt sicher davon, dass dein Schreibstil wunderschön ist...
AntwortenLöschenIn deiner Geschichte kann ich mich vollends wiederspiegeln, denn auch bei mir begann es mit einer Freundin. Ich wollte ich heraushelfen, wir verloren den Kontakt, und ich verlor mich in dieser Szene. Ich hoffe eines Tages werde ich genauso stark wie du sein und aus diesem Kreislauf ausbrechen können!
or Jessy
P.S. Ich habe dich verlinkt! <3
Ich find es toll, wie du dich verändert hast! Ich bin jetzt auf dem gleichen Weg wie du und habe mir eine Website erstellt, die mir helfen soll, mich von Ana abzuwenden und wieder ein normales Essverhalten zu erlernen.
AntwortenLöschenIch will endlich glücklich mit meinem Körper sein!
Wäre schön, wenn ihr auf anaisnotmyfriend.jimdo.com mal vorbeigucken könntet. Ich brauche einfach ein paar Leute die mir helfen!
With Love,
Anna
Hey :)
AntwortenLöschenIch finde es gut, dass du eine Lebensweise gefunden hast, mit der du nun Glücklich bist. Welche es auch immer ist.
Ich habe gesehen, dass dieses der scheinbar einzige aktive Block ist, daher schreibe ich hier. Auch falls es vermutlich etwas unangemessen ist.
Ich habe meine Definition von Glück woanders drin gefunden.
Aber ich möchte nicht mehr alleine mit Ana sein. Ich würde gerne jemanden haben, der mich versteht und auch Kontakt haben möchte.
Bitte scheibt mir unter marie.kater@web.de
danke
AntwortenLöschenLiebe Olga,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deine Nachricht! Ich habe mir die Umfrage angesehen und entspreche leider nicht der Zielgruppe - ich bin älter und nicht mehr betroffen. Aber sicher finden sich ein paar jüngere Mädchen, die noch in Pro-Kreisen unterwegs sind und das hier lesen. :) Wenn Du Fragen an mich als Ex-Essgestörte hast, kannst Du mir aber gerne schreiben!
Liebe Grüße,
Lucia
Ein wirklich schöner Blog:)
AntwortenLöschenIch selber bin sehr lange in pro Kreisen unterwegs gewesen. Jetzt lebe ich mit Bulimie. Ich wünsche mir das ich es mal aus diesen Teufelskreis raus schaffe aber ich habe Angst, Angst davor zu leben, glücklich zu sein, vielleicht auch dicker zu werden.
Ich habe leider auch nicht die Kraft dazu zu kämpfen. Ich bin ein richtiger kleiner Schwächling.
VG
Klara
hallo klara
Löschenich kenne mich nicht in den ana/mia kreisen aus doch ich habe das selbe problem wie duu
eifach mit meinem selbstverletzenden verhalten
ich habe viele leute kennengelernt durch meine probleme und jetzt habe ich angst sie wieder zu verlieren wenn ich aufhöre
und überhaupt habe ich keine kraft um mich aus diesem Kreislauf zu befreien...
liebe grüsse
Lost
Hallo Klara, ich war bzw. bin auch sehr viel im Internet auf Pro- Seiten...
LöschenWirklich bewusst schlage ich mich seit ca. 3 Jahren mit Essstörungen jeglicher Art rum. Am Anfang war es Ana irgendwann zum Binge eating und schließlich Bulimie... bis heute. es ist ein ständiger Kampf. Ich bin nach eigenem ermessen immer zurechnungsfähig gewesen und mir bewusst was ich mir antue, jedoch war ich immer in dieser Welt gefangen und bin es auch heute noch. oft habe ich das gefühl mir meine Krankheit einzubilden, einfach weil ich weiß was ich tue und so ja eigentlich aufhören könnte. für ein bis zwei tage ist es möglich, aber danach falle ich in eine FA und muss mir eingestehen, dass ich krank bin. dennoch ist diese einsicht nur kurz und ich schaffe es nicht mich von dieser welt zu lösen, denn es ist die einzige konstante in meinem leben. vielleich meldest du dich mal in bei mir dann kann man ein wenig quatschen:) janinamader@gmail.com
LG Janina (17)
Ich bin froh,dass du da raus gekommen bist ich habe es auch geschafft
AntwortenLöschenLG Natalie ♥ (15 Jahre)
Hallöchen :)
AntwortenLöschendeine Geschichte finde ich wirklich beeindruckend!
Es ist wirklich nicht leicht so etwas hinter sich zu lassen.
Wenn du lust hast können wir gerne in kontakt bleiben und uns austauschen.
Liebe Grüße
Lulu
Hey, ich habe deinen Blog vorhin erst entdeckt. Ich selbst fühle mich fett und habe bereits 6kg abgenommen und habe auch noch mehr vor abzunehmen...deswegen suche ich ständig nach Ana/Mia Blogs die einen motivieren. Als ich jedoch deine Geschichte gelesen habe, hab ich begonnen zu überlegen, ob es wirklich nötig ist, seinen Körper "kaputt" zu machen..und die Antwort ist "NEIN!" Es wird schwer werden, aber ich werde versuchen meinen Körper zu akzeptieren wie er ist wobei 3kg schon noch weg sollten....Du sollst wissen, dass mich deine Geschichte bewegt hat und ich verdammt stolz auf dich bin, dass du es geschafft hast davon wegzukommen :)
AntwortenLöschenLG Yvonne <3
Liebe Yvonne,
Löschenwow, ich freue mich, dass mein Post Dir einen Denkanstoß geben konnte! Ich weiß, dass es nicht leicht ist, und verstehe, dass Du vielleicht hin und her gerissen bist zwischen ES und Selbstakzeptanz. Ich könnte jetzt sagen: "Es ist soo viel besser ohne die Essstörung!" Aber es gibt ja immer auch einen Grund, warum wir so etwas tun. Damit sich die destruktiven Gefühle nicht einfach ein anderes Ventil suchen, macht es Sinn, nach den Ursachen Ausschau zu halten. Wenn Du Unterstützung brauchst oder mal reden möchtest, schreib mir gerne an elfentrauma@web.de :) Professionelle (Online-)Anlaufstellen findest Du auch oben unter dem Reiter "Brauchst Du Hilfe?".
Alles Liebe und Gut für Dich!
Lucia ♥
Hey,
AntwortenLöschenich selbst befasse mich seid knapp 2 Jahren mit dem Thema Magersucht und Co. Da mein Bodyimage aus meiner Sicht ziemlich im Arsch ist und ich dringend abnehmen muss suche ich immer wieder nach Ana Blogs die einen motivieren könnten. Doch heute traf ich auf deine Story und ich habe mich gefragt, ob man es wirklich nötig hat seinen Körper so "kaputt" zu machen. Und meine Antwort darauf ist "Nein" Es wird schwer werden, mich so zu lieben wie ich bin, aber ich werde es auf alle Fälle versuchen, denn deine Geschichte hat mich bewegt und ich bin verdammt stolz auf dich, dass du es aus dem Loch wieder rausgeschafft hast.
LG Yvonne <3
Hey
AntwortenLöschenIch habe deine Geschichte gelesen, und finde es gut dass du es geschafft hast.
Ich selbst verliere mich immer mehr in Ana, Mia, suizid Gedanken und selbstverletzung. Ich kann es niemanden sagen (außer leuten die ich nicht kenne und nie Persönlich kennen werde ). Ich weiß nicht mehr weiter. Ich weiß auch nicht warum ich das hier schreibe ....
Oben in der Menüleiste habe ich ein paar (professionelle) Anlaufstellen aufgelistet, an die Du Dich wenden kannst, wenn Du magst. Einige Angebote sind auch ganz anonym und online. Wenn Du einfach nur mal reden möchtest, kannst Du mir auch gerne an elfentrauma@web.de schreiben. Gib nicht auf!
LöschenAlles Liebe ♥
Lucia
Hey!
AntwortenLöschenBin gerade auf deinen tollen Blog gestoßen!
Finde deine Offenheit bemerkenswert! :)
Ich selbst setze mich auch schon sehr lange mit dem Thema auseinander und schreibe deswegen meine Facharbeit darüber.
Ich wollte dich fragen, ob du vlt. Lust hast zu Pro Ana einen anonymen Fragebogen auszufüllen.
Würde mich sehr über deine Rückmeldung/ Hilfe freuen! :)
Lg Julia
meine Mailadresse: proana2@gmx.at
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