Ich startete das Jahr mit einem fetten Minus auf dem Konto, der Uni im Nacken, der ich mehrere Monate Studiengebühren schuldete. Wie viele Male hatte ich erfolglos versucht, den Studienkredit zu beantragen, aber hatte so etwas Dummes wie Tippfehler begangen? Ich saß im goldenen Käfig meiner Weiße-Ikea-Möbel-Mitbewohnerinnen, die mir erst Geld für sinnlose Einrichtungsgegenstände abknöpften und mir dann im Februar das Zimmer kündigten, damit ihre allerbeste Tussi-Freundin einziehen konnte.
Was für eine Ausgangssituation... Erst letztens ist mir aufgefallen, dass ich zu dieser Zeit noch Rote-Linien-Rückfälle hatte... Was jetzt so weit weg erscheint. In der Uni hatten wir ein Projekt, bei dem wir eine Werbekampagne entwickeln mussten und der Dozent uns erklärte: "Kreativität bedeutet, sich gut verkaufen zu können." Ich zweifelte an meiner Kreationsfähigkeit. An meiner Zukunftsfähigkeit. An allem. Aber - so gut werden mich einige von euch mittlerweile kennen - gerade solche Situationen erwecken in mir den Kampfgeist. Und so geschah Folgendes:
- Ich bekam das zweite Zimmer, das ich besichtigte -> der einzige Umzug in diesem Jahr
- Z organisierte Zeit und Helfer, mit denen ich den Umzug stemmte
- Nach etlichen Versuchen bekam ich endlich meinen Studienkredit und konnte mich mit der Uni bezüglich der verbliebenen Schulden einigen
- Im März traf ich mich mit Kiwi in Leipzig für eine Lesung von Lilly Lindner - ein Highlight dieses Jahres
- Ich fand einen Nebenjob als Texterin, von zu Hause aus und mit flexibler Zeiteinteilung
- Den Akademie-Teil meines Studiums habe ich abgeschlossen, mit verantwortungsvollen Aufgaben bei der Abschlusssendung
- Spontan fand ich ein Praktikum, mit der ersten Bewerbung gleich, bei dem ich inzwischen für mehrere komplette Themenbereiche verantwortlich bin
- Die Präsenzphase in der sächsischen Kleinstadt habe ich ebenfalls geschafft und bestanden - fehlen nur noch der Praktikumsbericht und die Bachelorarbeit zum Abschluss
Tja, das wäre auch schon alles. Spektakuläres und Spannendes ist eigentlich nicht passiert. Es lief alles so furchtbar glatt... Ungewohnt und - langweilig. Das muss ich ehrlich so sagen. Ich glaube, ich brauche einfach immer ein bisschen Drama. So starte ich das neue Jahr mit genug Geld zum Überleben auf dem Konto, einem Dach über dem Kopf, einem Praktikum, einem Job, einem Studium, das zum Abschluss gebracht werden möchte...
Was bei der vielen Arbeit besonders in der zweiten Jahreshälfte auf der Strecke blieb, waren die berüchtigten "sozialen Kontakte". Nach dem Akademieteil des Studiums sind viele meiner Kommilitonen weggezogen oder haben selbst viel zu tun. Seit die Sunny-Menschen wegfielen, waren sie nunmal diejenigen, mit denen ich hauptsächlich meine Zeit verbrachte. Zwischenzeitlich zählte ich einige meiner Kolleginnen zu diesen "Kontakten", von denen auch die letzte Verbliebene sich wahrscheinlich demnächst aus dem Staub machen wird. Mit den anderen kann ich nicht so viel anfangen. Durch die wegfallenden Kollegen habe ich jetzt noch mehr Arbeit und mein Chef will mir noch einen zusätzlichen Themenbereich aufdrücken. Weil die Stimmung wie ihr wisst nun auch schon seit mehreren Monaten so unterirdisch ist und der Chef in der letzten Arbeitswoche auch mir gegenüber laut und beleidigend wurde, spiele ich mit dem Gedanken, das Praktikum zu beenden und mir ein neues zu suchen. Möglicherweise würde ich mein Studium dann um ein Semester verlängern. Über das "Danach" mache ich mir dieser Tage ebenfalls Gedanken. Vielleicht mache ich noch eine wie auch immer geartete Ausbildung zur Online-Redakteurin, um etwas spezifischere Kenntnisse zu erlangen. In dem Beruf lässt sich meiner Recherche nach ganz gut Fuß fassen. Ist ja nicht immer so einfach bei den "Irgendwas mit Medien"-Menschen.

Einen großen Teil meines Jahres machte natürlich auch dieser Blog aus und damit vor allem ihr. ElfenTraum(a) wurde zwei Jahre alt. Zweimal durften wir jetzt die ganze lange Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember (inzwischen ist auch Donnerstag) zusammen verbringen. Und da sind einige Worte von euch und von mir und von uns zusammengekommen. Hier sind einige davon:
"Es gibt sie nur ganz selten, die Menschen, die überall anecken - aber nicht, weil sie es sind, die nicht in die Form passen. Sie sehen schlichtweg die Ecken und Kanten des Lebens, stoßen darauf und weichen nunmal nicht aus." - Jay ♥
"Aber was bedeutet 'anders' denn? Ich würde sagen, es bedeutet Einzigartigkeit, ein eigener Wille, eine eigene Definition von Schönheit, eigene Gedanken, die wir in Ideen umsetzen..." - Effy ♥
"Ich kenne Dich nicht. Aber lieb hab ich Dich trotzdem." - Anonym ♥
"Ich versuche die Zeit mit Dingen zu füllen, die ich sonst nie tun konnte." - Sternenkind ♥
"Es ist Dein Leben, nicht das der Anderen" - Effy ♥
"So lange Du atmest, ist nichts zu spät." - Kiwi ♥
"Ja. Es hat mich berührt, wie die Zeit uns alle verbindet." - Lilly ♥
Danke auch für all den Glitzer ♥♥♥
"Ach Lilly, Du glitzerst so schön.*** -> Das soll jetzt mal Glitzer darstellen" - Siréne de la mort ♥
"Ich habe erstmal Deinen Glitzer-Button gedrückt und hoffe, bei Dir kommt was an!" - Neva ♥
"Ganz viel Glitzer für Dich" - Davina ♥
"Heute sende ich Dir auch einen ordentlichen Schwung Glitzer zu. Puust!" - KiBa ♥
"Heyhey, danke für den Glitzer. Zusammen mit dem Flausch von Sam mach ich mir jetzt ein Einhorn." - Liv ♥
Highlight-Posts des Jahres:
- Wie fühlt es sich an, leben zu wollen?
- Motiviert durch das (Sommer)loch
- Brief an den Regen
- Meine Essstörung - Wie ich heute dazu stehe