Die Flasche ist leer, die Luft ist raus, die Kohlensäure verpufft. Ob meine Finger wohl an den Tasten kleben bleiben? Manchmal. An anderen Tagen schweben sie ruhelos darüber. Sie suchen nach Tasten, die die richtigen Worte formen, die zu den Bildern passen, den Bildern in meinem Kopf. Bunte Bilder und schwarz-graue Bilder. Grelle Bilder. Blitze. Zucken. Mucken. Ducken. Schlucken. Leere. Stille. Kopf-Platz-Angst. Eng-Stirn-Zäune. Stachel-Draht-Räume. Utopische und bittere Träume. Wollen. Viel. Mehr. Noch mehr. Immer mehr. Können. Mal mehr. Mal weniger. Schaffen. Machen. Tun. Festbeißen. Durchbeißen. Das Ruder rumreißen. Aufstehen. Aufgehen. Aufdrehen. Aufsehen. Untergehen. Schwarz sehen. Glitzern. Sprudeln. Springen. Fallen. Gefallen. Verschönern. Verzetteln. Verlassen. Erdrückt. Verrückt. Missglückt. Miss... Miss, was wollen Sie eigentlich? - Das fragen Sie mich?
So schreibe ich mich in den Rausch. Oder auch nicht. Löschen. Steuerung Z. Löschen. So steuere ich mich durch den Ozean der Möglichkeiten. Nur 26 Buchstaben und so viele Orte voller Worte. Wie soll ich da wissen, wo ich hin will? Ich war dort, wo ein Wort Dich foltert und ich war dort, wo ein Wort Deine Rettung ist. Gedanken sind nicht nur Bilder. Gedanken sind Sätze, sind Monologe, sind ganze Bücher. Gedanken sind mächtig. Sie können Dich verzaubern in ein zauberstabgesteuertes Püppchen mit verschmiertem Lippenstift. Sie können Dich halten, wenn Dich nichts anderes mehr hier hält. Sie können Dich mitnehmen auf eine Reise in eine Welt fernab der Realität. Und wenn Deine Gedanken still sind, wenn selbst ihnen die Worte fehlen, dann trösten Dich die Gedanken der anderen, die in Büchern und Filmen und Songtexten zu finden sind. Und deshalb schreibe ich. Weil Worte übersetzte Gedanken und Gedanken so stark sind. Deshalb wollte ich immer schreiben. Schon als ich noch klein war. So klein, dass Gedanken noch nicht mein einziger Halt hätten sein dürfen. Aber doch irgendwie beruhigend, dass Deine Gedanken immer für Dich da sind. Auch wenn das heißt, dass die zermürbenden und erwürgenden Gedanken ebenfalls anwesend bleiben.
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann." - Francis Picabia

Welcher Gedanke eines anderen Menschen hat Euch das Leben leichter gemacht?
Wunderschöne Worte. Und irgendwie beschreiben sie, warum auch ich so gerne schreibe. Denn den Grund, weshalb ich gerne schreibe, kann ich meist nicht in Worten ausdrücken. Seltsam, was. Aber du bringst es auf den Punkt. Danke dafür.
AntwortenLöschenHast du jetzt auch 'ne Schreibmaschine? :)
Alles Liebe ♥
Liebste Lilly, es gab viele Impulse, die mich weiter gebracht haben...kluge Sätze, die manchmal so wenige Worte brauchten.
AntwortenLöschenAber welche Worte ich wirklich mag, das ist ein Zitat, das, als ich es das Erste mal hörte, ganz unbekannt war. Ich fand es toll.
Heute liest man es leider ständig...seufz.
Drück dich!
Liebe Lilly,
AntwortenLöschenja ich habe eine Lösung gefunden :) ich war dort, allerdings bin ich dann früher gegangen als ich gemerkt hab, dass ich erschöpft wurde und es mir zu viel war.
Und es war tatsächlich eigentlich ganz nett :)
Es ist ein schwieriger Prozess, das Lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Und es ist ganz klar, dass der seine Zeit in Anspruch nimmt. Du hast aber doch auch schon einiges geschafft: du studierst, wohnst alleine, kommst in Berlin zurecht. Hast einen kleinen Job. Machst ein Praktikum. Das ist auf jeden Fall nicht nichts.
Und ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft für alles, was dir noch bevorsteht.
Das ist doch nicht schlimm, mach dir keine Gedanken :-*
Ganz liebe Grüße <3
Kathi